Beitrag 1: Welche Montage?

Montagesysteme gibt es über die Jahre einige. Von Einhakmontagen, diverse Prismen-Montagen bis hin zu Schwenkmontagen und Picatinny-Montagen. Nebenher noch hauseigene Systeme wie Leupold Quickrelease, oder die Dentler Montage.

Hinzu kommen noch Waffenherstellerspezifische Montagesysteme, wie z.B. Blaser-Sattelmontage. Aber auch andere Hersteller wie Merkel oder Sauer bieten eigene Systeme.

Wer sich nur am Rande mit dem Thema beschäftigt hat es mit der Entscheidung nicht leicht.

Zumindest bei einer Waffe ohne jegliche Montagevorbereitung oder Basen.

Bei einer Waffe mit Montagebohrungen am System ist die Auswahl sicherlich am Größten. Montagehersteller bieten unterschiedliche Montagelösungen an, die direkt auf das Waffenmodell abgestimmt sind.

Bei einigen Waffen sind schon Prismennuten, Eingriffsflächen oder gar Picatinny-Schienen oder Schienenabschnitte am Gehäuse ausgefräst.

Aber auch hier stellt sich die Frage, ob die Montage fest oder abnehmbar und dann noch wiederholgenau aufsetzbar sein soll. Soll zwischen Optiken gewechselt werden?

Welche Kräfte muss die Montage aufnehmen. Dies ist abhängig vom Gewicht der Optik, eventuell mit Vorsatzgerät, sowie dem Kaliber. Augenabstand und Bauhöhe müssen zum Anschlag passen.

Ein Schalldämpfer kann den Rückstoß und damit die wirkende Kraft auf die Montage deutlich verringern.

War früher die Suhler Einhakmontage das Non plus Ultra in Sachen Wiederholgenauigkeit, ist sie heute stark in den Hintergrund gerückt. Zu aufwendig sind die Einpassarbeiten und die Zahl der Büchsenmacher, die diese Handwerkskunst noch beherrscht nicht so groß.

Die industriell gefertigte Schwenkmontage hat hingegen eine sehr hohe Passgenauigkeit und Austauschbarkeit von Komponenten, bei größt möglicher Wiederholgenauigkeit. Sie bietet die Möglichkeit zwischen Optiken zu wechseln. Die Kraftaufnahme erfolgt hauptsächlich über den Pivotzapfen.

Ein Halten der Treffpunktage nach dem Wiederaufsetzen ist auch bei Leupold QR, Dentler und Blaser Sattelmontage gewährleistet.

Reine Prismen Montagen sind eher im KK und Luftgewehrbereich zu finden, Ausnahmen sind z.B. Sako oder Tikka.

Zunehmende Beliebtheit findet die Picatinny-Montage in Verbindung mit der Picatinny-Schiene. Nicht zu verwechseln mit der zumindest ähnlichen Weaver-Montage. Konzipiert für den militärischen Bereich unterliegt die Schiene standardisierten Maßvorgaben. MIL-STD-1913/Stanag 2324. Die daraus abgeleitete Nato-Schiene ist nach Stanag 4694 genormt und nimmt auch jegliche für Picatinny konzipierten Montagen auf. Diese Schienen dienen nicht nur der Aufnahme von Zieloptik-Montagen. Es gibt Adapter für zahlreiches Zubehör, wie Lampenmontage, Zweibeinadapter, Riemenbügeladapter, offene Visierungen oder Laser, um nur einige zu nennen. Auch für diese Schienen gibt es wiederholgenaue Montagen, meist mit einstellbaren Schnellspannhebeln, die eine gleichbleibende Spannkraft gewährleisten. Die Schienen können schwere Optiken tragen und hohe Rückstoßkräfte aufnehmen, da bei entsprechenden Montagen, die Kräfte in mehr als einer Nut aufgenommen werden. Die Flächen sind entsprechend groß. Allerdings nur bei passenden eckigen Querstegen montageseitig, nicht bei runden Durchgangsschrauben als einzigem Halt.

 

Welche Montagelösung die passende ist muss der Anwender für sich ausmachen.

Das Montieren sollte von einem Fachmann durchgeführt werden.

Die mit einem * markierten Felder sind Pflichtfelder.

  • recht hilfreich